Asperg setzt ein Zeichen für die Corona-Schutzmaßnahmen! Eine Stadt hält zusammen!

Gemeinsame Kundgebung vor dem Rathaus, initiiert von Bündnis 90/Die Grünen mit Unterstützung der SPD und der evangelischen u. evangelisch-methodistischen Kirche sowie der Stadt Asperg.

 

Am Samstag, 12.02.2022, pünktlich um 15 Uhr, trafen sich über 100 Asperger um ein Zeichen für die von der Bundes- und Landesregierung getroffenen Corona-Schutzmaßnahmen zu setzen und öffentlich kund zu tun, dass die montäglichen selbsternannten "Spaziergänger" eben nicht die Meinung der Asperger Bürger vertreten.

In einer kurzen Einführungsrede erläuterte der stellvertretende Vorsitzende der Asperger Grünen, Michael Stegmüller, die für die heutige Versammlung gültigen Regeln und hob explizit hervor, dass es sich heute um eine überparteiliche Veranstaltung handelt, die ebenso von der SPD und den evangelischen Kirchengemeinden mit getragen wird.

Danach begüßte der Asperger Bürgermeister, Christian Eiberger, die Anwesenden und befürwortete das Motto der Veranstaltung "Eine Stadt hält zusammen." Er ging auf die Coronaregeln der vergangenen zwei Jahre ein, die überwiegend sinnvoll und richtig waren, um die Gesundheit und das Leben unzähliger Menschen zu schützen. Er setzte sich dafür ein, die Gesellschaft zusammen zu führen und nicht zu spalten. Sich öffentlich für die Schutzmaßnahmen einzusetzen ist ebenso legitim, wie die gegenteilige Meinung zu äußern. Dies ist eine Stärke unserer Demokratie.

Anschließend ergriff die Pastorin der evangelisch-methodistischen Kirche das Wort und plädierte ebenfalls für den Zusammenhalt in der Bevölkerung als wichtige Grundlage für das Funktionieren der Gesellschaft. Sie erläuterte dies auch am Beispiel des Pfadfinder Grußes, der symbolisiert, dass die "Großen" für die "Kleinen" da sind.

Nach ca. einer Stunde war die Kundgebung, die - unter Einhaltung der Sicherheitsabstände und Berücksichtigung der Maskenpflicht - äußerst harmonisch verlief, beendet.
Als Veranstalter bedanken wir uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Unterstützung. Unser Dank gilt ebenfalls den eingesetzten Polizeibeamten, die zum Schutz unserer Kundgebung vor Ort waren.

 

 

Das berichtete die Ludwigsburger Kreiszeitung über die Versammlung

 

Dass sich die Gemeinderatsfraktionen der Freien Wähler, CDU und FDP mittels einer gemeinsamen Erklärung -wonach sie "kein Zeichen explizit für die Corona-Schutzmaßnahmen setzen möchten"- von unserer gemeinsamen Aktion distanzierten, nahmen wir Asperger Grünen mit einiger Verwunderung zur Kenntnis.

 

Der Vorstand der Asperger Grünen gibt dazu folgende Stellungnahme ab:

Zur Kundgebung am Samstag, den 12. Februar

In dem Bericht der LKZ stand, dass die Freien Wähler, die CDU und FDP eine gemeinsame Erklärung verschickt hätten, in der sie zum Ausdruck bringen, dass (Zitat): „…. wir hätten sie unterstützt und wären gerne gekommen.“ Und:„ Mit dem Zusatz „ein gemeinsames Zeichen für die Corona-Schutzmaßnahmen setzen" aber werde ein Gegengewicht für die friedlichen Proteste der Montagsspaziergänger gesetzt. Zu solch einer Spaltung, Ausgrenzung wollen wir nicht beitragen.“

In den Asperger Nachrichten vom 17.02. wiederholen die Parteien CDU und die Wählervereinigung den Text in etwas abgeänderter Form noch einmal.

Das können wir nicht unkommentiert stehen lassen:

Der Ortsverband der Grünen hat alle Parteien in Asperg und die Freien Wähler vorab telefonisch um Teilnahme angefragt, es ging dabei um ein Miteinander. Die genannten FW, CDU und FDP haben abgesagt und zwar bevor sie wussten, welcher Text auf der Ankündigung steht. Sie hätten die Chance gehabt, mit uns zusammen den Text zu entwerfen. Auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: "Es ging um ein Miteinander". Es bestand überhaupt kein Interesse.

Wer schreibt, „zu solch einer Spaltung wollten wir nicht beitragen“ wirft den Initiatoren und der Stadt Asperg, vertreten durch den Bürgermeister Eiberger eine Spaltung der Stadtgesellschaft vor. Das ist eine Unverschämtheit. Die freien Wähler und die CDU greifen damit auch die Kirchen an, die mit zur Kundgebung aufgerufen haben. Denen jetzt eine Spaltung der Gesellschaft vorzuwerfen, ist haarsträubend. Und fällt auf die Schreiber zurück.

Die Teilnahme an der Kundgebung erfolgte nicht nur auf der „freiheitlich demokratischen Grundordnung“, wie die FW so bedeutungsvoll schreiben, sie erfolgte sogar auf einer angemeldeten, behördlich genehmigten Kundgebung. Wir haben nicht nur demonstriert, wir haben die Gesetze und Verordnungen eingehalten, die Politik und das Grundgesetz verlangen. Das wäre doch zumindest einmal ein Punkt gewesen, den die FW, FDP und CDU hätten verlangen müssen, dass der auch von den „Montagsspaziergängern“ eingehalten wird. Sie müssten verlangen, dass die Spaziergänge angemeldet werden, dass ein Versammlungsleiter genannt wird und dass Masken getragen werden. Meinungsfreiheit steht eben nicht über dem Gesetz.

Wir halten daher die „gemeinsame Erklärung“ für eine nachgeschobene Aktion, aus Erklärungsnot entstanden. Als sie erkannten, dass man sich in Asperg fragte, warum denn die CDU, FDP und Freien Wähler eben nicht dabei sind? Denn die „schweigende Mehrheit“ wollte auch, dass ihre politischen Vertreter Haltung zeigen.

Es ging bei der Kundgebung auch darum Haltung zu zeigen. Diese Haltung lassen sie vermissen. Wir neben Anderen nicht: Grüne, SPD, die Kirchen und die Stadt haben Haltung gezeigt. Es geht nicht um Spaltung, sondern um Solidarität und Verantwortung -  Gut und der Wunsch gemeinsam auch ein Zeichen zu setzen, der ist leider ausgeträumt.

 

Der Ortsvorstand

Michael Klumpp, Renate Burkhardt, Karin Lakotta, Michael Stegmüller, Samuel Staiger, Max Mayer, Frank Zabbe

 

 

 

Ergänzend ist hier der Wortlaut der Erklärung von FW und CDU aus dem Gemeindeblatt vom 17.02.22.