Baumschnittkurs mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer

 

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe der Asperger Grünen anläßlich ihres 25-jährigen Gründungsjubiläums, konnte der Grüne Oberbürgermeister Boris Palmer für einen Obstbaumschnittkurs gewonnen werden.

Für viele der fast 100 Gäste, die sich am Samstagnachmittag, 8. November 2008, auf der Streuobstwiese in der Hurst in der Nähe des Markgröninger Behindertenheimes eingefunden hatten, war dies bereits der zweite Kurs mit Boris Palmer. Hatte dieser doch schon im Februar 2006 auf diesem Grundstück seine Philosophie zum richtigen Baumschnitt erläutert.  

 

So war auch die Eingangs von Boris Palmer gestellte Frage nach den Beweggründen des Publikums an diesem Kurs teilzunehmen schnell beantwortet. Es lag nicht allein daran, "einmal einen Beamten beim Arbeiten zu sehen" oder "zu prüfen ob Boris von seinem Vater, dem allseits als "Remstalrebell" bekannten Helmut Palmer etwas gelernt habe". Viele wollten schlicht sehen, ob sich die Bäume, die Boris damals "erzogen" hatte, wie damals vorhergesagt, weiterentwickelt haben.      

 

Gekonnt und kurzweilig vermittelte Boris seinem Publikum den "Palmer Schnitt". Dabei gestattete er sich immer wieder Ausflüge in die aktuelle Landespolitik.

Er erklärte das früher bevorzugte "württembergische System" mit einer Mitte und zwei Serien an Querästen, die aber Probleme durch Verschattung und mangelnder Statik durch die zu langen Queräste bereitet. Vor der Ernte müßten diese Äste regelmäßig gestützt werden.

Dort drüben entdeckte er einen "katastrophalen Schnitt" bei dem zur Begrenzung des Höhenwachstums einfach die Mitte gekappt wurde.

 

Richtig ist ein stabiles "Leitastgerüst" mit einem Astkranz, der nach oben offen im Winkel von etwa 45 Grad geführt wird. Zwar entdeckte er an unserem Musterbaum einen leichten "Linksruck" des Leitastes, aber das führte er darauf zurück, dass diese Jubiläumsveranstaltung von dem Asperger Landtagsabgeordneten Jürgen Walter initiiert wurde.  

 

Durch lebhafte Diskussionen mit dem äußerst fachkundigen Publikum, erhielt der Musterbaum letztlich einen "demokratischen Schnitt", der von allen akzeptiert werden konnte, ohne dass Boris Palmer dabei seine "Leitlinie" verlor.

 

Die unmittelbare Nachbarschaft zum Hohenasperg veranlasste Boris Palmer zum Gedenken an seinen Vater, dessen Geschichte zum "Demokratenbuckel" zu erzählen.

Bekanntermaßen hatte Helmut Palmer als unbeugsamer Demokrat immer wieder seine Probleme mit der Obrigkeit. So führte das Fällen eines abgestorbenen Baumes an einer neu gebauten Straße dazu, dass Helmut Palmer zu eine Geldstrafe verurteilt wurde. Aus seiner Sicht war aber keinerlei Schaden entstanden, weshalb er sich standhaft weigerte die Strafe zu zahlen..........., was letztlich leider zu einem mehrmonatigen Aufenthalt auf dem Demokratenbuckel führte. 

   

 

Zum Schluss der Veranstaltung rührte der Tübinger Oberbürgermeister die Werbetrommel für seine Universitätsstadt Tübingen und lud alle zu einem Besuch dortiger Touristenattraktionen ein.

Darüberhinaus konnten sich alle das Buch "Obstbäume schneiden - verblüffend einfach - mit Helmut Palmer" von Boris Palmer handsignieren lassen.     

v.l.: Renate Burkhardt (1. Vorsitzende), Boris Palmer, Jürgen Walter