Nach einer kurzen Ansprache durch den Vorstand Michael Klumpp begrüßten die beiden Gäste das Publikum und begannen mit der Ballade Nr. 1 von Frédéric Chopin.
Unter dem Moto - Exilmusik - wurden ganz gezielt Werke von Chopin, Korngold, Wyschnegradsky, Ligeti u.a. vorgetragen, Komponisten die selbst ins Exil gegangen sind oder ins Exil gehen mussten. Entsprechend schwer zu ertragen waren manche Texte von Peter Gorges und bedrückend die von Fabian Gehring erzeugten Klänge des Flügels. Stücke die unter die Haut gingen und betroffen machten. Denn es wurde jedem Konzertbesucher eindringlich bewußt, dass dieses Thema nicht nur hundert oder mehr Jahre zurück liegt, sondern mit den Ereignissen und Kriegen in Afghanistan, Syrien, Ukraine, Israel und Gaza -genau so- heute wieder aktuell ist. Stücke wie "Ich bin lau und ausgespien" von Christine Lavant oder "Denkmal für einen unbekannten Dummkopf" von Wjatscheslaw Kuprianow passen genau in die heutige Zeit.
In anderen Werken war die Genialität des Künstlers für das Publikum zum Greifen nahe, er spielte Interwalle und Etüden in einer nicht mehr nachvollziehbaren Geschwindigkeit. Der faszinierte Zuhörer hatte immer wieder den Eindruck, dass Fabian Gehring mit seinen 2 Händen und 10 Fingern alle 88 Tasten des Steinway-Flügels gleichzeitig anschlagen konnte.
Abschließend betrachtet haben uns die beiden Künstler einen abwechslungsreichen und imposanten Abend bereitet und ihr Können eindeutig unter Beweis gestellt. Dafür gab es kräftigen und langanhaltenden Applaus der erst endete, als eine Zugabe signalisiert wurde.
Der OV-Asperg bedankt sich hiermit ganz herzlich für den gelungenen Abend.